Die von den Länder-Verkehrsministern vereinbarte Erhöhung des Preises für das Deutschland-Ticket von 49 auf 58 Euro im Monat ist nach Ansicht des Fahrgastverbands PRO BAHN Südniedersachsen ein zu großer Preissprung. Der Vorsitzende Gerd Aschoff erklärte: „Bei aller Kenntnis steigender Kosten der Verkehrsbetriebe wäre dennoch eine Preisanhebung unterhalb von 18 Prozent sehr wünschenswert gewesen.“ Er weist darauf hin, dass zahlreiche Fahrgäste mit VSN-Monatskarten unterwegs sind, die um 50 Euro im Monat kosten. Hier sei die Abbestellung des Deutschland-Tickets für viele Fahrgäste eine realistische Option.
Aschoff kritisierte, dass die Verkehrsminister leider wieder nicht für Klarheit beim dauerhaften Bestand des Deutschland-Tickets gesorgt haben. „Das ist ein großes Versäumnis, unter dem die Fahrgäste, die Verkehrsunternehmen und die Verbünde gleichermaßen zu leiden haben, weil die dringend nötige Perspektive fehlt. Hier haben die Länder-Verkehrsminister und Bundesverkehrsminister Wissing ihre Hausaufgaben nicht gemacht.“
Gleichwohl gibt es aus Sicht des Fahrgastverbandes einen Lichtblick für alle Fahrgäste, die statt des Deutschland-Tickets Fahrscheine des Verkehrsverbunds Südniedersachsen VSN nutzen. Hier werde, vorbehaltlich letzter Entscheidungen auf Kreisebene, weiter überwiegende Preisstabilität herrschen. Aschoff: „Wir sind sehr froh, dass das 5 Euro-Ticket und die damit verbundene Fahrpreisfamilie voraussichtlich für die kommenden zwei Jahre erhalten bleibt.“
Der Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen und die ihn tragenden Landkreise Göttingen, Holzminden und Northeim leisten damit gute Arbeit im Interesse der Fahrgäste. Aschoff: „Im Vergleich zu vielen anderen Verkehrsverbünden, die im Moment gerade wieder munter die Preise erhöhen, ist das vor dem Hintergrund, das bereits seit 5 Jahren Ruhe an der Fahrpreis-Front herrscht, gerade zu sensationell. Die Preiserhöhung in Göttingen beim Einzelticket von 2,40 auf 2,60 Euro sei zum Glück durch die Vereinigung mit Bovenden und Rosdorf zur Preisstufe Göttingen plus gut zu verkraften.