Uslar-Verliehausen. Die drei Ortsräte Schoningen, Ahlbershausen und Verliehausen haben von den drei Landtagskandidaten René Kopka (SPD), Christian Grascha (FDP) und Andreas Kroll (CDU) Unterstützung mit ihrer Forderung nach der Einrichtung eines Bahnhaltepunktes in Verliehausen bekommen. Alle drei erklärten auf einer vom Fahrgastverband PRO BAHN Südniedersachsen mitorganisierten Kundgebung mit Diskussion in Verliehausen, dass sie sich auf Landesebene mit Nachdruck für den Bahnhalt am der Bahnstrecke Bodenfelde-Adelebsen-Göttingen einsetzen wollen.
Als Regionalvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN Südniedersachsen machte Gerd Aschoff zum Bahnhaltepunkt deutlich, dass es nicht um das Verlegen neuer Schienen gehe, sondern lediglich um das Anhalten von Zügen auf einer vorhandenen Strecke, damit Menschen im Personennahverkehr nicht abgehängt bleiben. Es sei zweifelsfrei nachgewiesen, dass ein zusätzlicher Halt in den Fahrplan passe. Seiner Ansicht nach sei ein Haltepunkt am alten Verliehäuser Bahnhof leicht zu reaktivieren, zumal er schon seit 2019 Gegenstand einer Finanzvereinbarung zwischen Bahn und Land ist. „Das Land muss nur endlich in die Gänge kommen.“
Erst 2017 sei der Bahnsteig abgerissen worden, bedauerte Ortsbürgermeister Friedbert Leßner. Für den Haltepunkt wünsche man sich eine allwettertaugliche Radzuwegung, Parkplätze und überdachte Fahrrad-Stellflächen. Auch die Bürgermeister Torsten Bauer (CDU, Stadt Uslar) und Cornelius Turrey (SPD, Gemeinde Wesertal) waren der Einladung zum Treffen mit 100 Zuhörern gefolgt. Moderator Jörg Grabowsky vom Ortsrat Schoningen präsentierte zunächst einen Filmclip zum möglichen Radweg-Lückenschluss, mit dem man sich seit 2015 beschäftige.
Turrey begrüßte für Nutzer aus den nordhessischen Nachbar-Dörfern einen Bahnhalt im niedersächsischen Verliehausen. Dann könne die Regionalbahn mehr Leute aus den umliegenden Ortsteilen mitnehmen. Dr. Kroll findet, dass die Reaktivierung vor dem Hintergrund gestiegener Energiepreise notwendiger denn je sei, und Kopka ist sich sicher, dass man das hinbekomme, wenn man es denn wolle.
Mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) komme man laut Grascha nicht weiter. „Die entscheidet einen Scheiß“, kritisierte er mit drastischen Worten. Es müsse fraktionsübergreifend gegenüber dem Ministerium agiert werden, damit die untergeordnete Gesellschaft das politische Vorhaben umsetzen müsse, unterstrich auch Kopka. Kritik an der LNVG kam auch von Bauer, der bei mehreren von ihm angesetzten Gesprächen stets versetzt worden sei. Es sei mehr Druck nötig, sagte Bauer. Dem schloss sich der Fahrgastvertreter Gerd Aschoff ausdrücklich an. Ein Landtagskandidat von den Grünen war von den Organisatoren vergeblich eingeladen worden.