Kaum Verbesserungen zum Fahrplanwechsel im Süden

Der Fahrgastverband PRO BAHN Südniedersachsen beurteilt den Fahrplanwechsel der Bahn am kommenden Sonntag 11. Dezember 2022 als „wenig ambitioniert“. Es bleibt praktisch alles wie bisher. So werden Erwartungen der Fahrgäste auf Taktverdichtungen von der Landesnahverkehrsgesellschaft leider wieder enttäuscht. Besonderen Nachholbedarf sieht Regionalvorsitzender Gerd Aschoff auf der Strecke von Göttingen über Northeim nach Einbeck: „Es müssen Züge vom ICE-Bahnhof Göttingen bis zum PS-Speicher durchfahren!“ Grundsätzlich bemängelt der Verband den „Stolpertakt“ der Einbecker Züge. Abfahrten zur selben Minute wären für die Fahrgäste deutlich besser zu merken. Die Einrichtung neuer Bahnhalte in Rosdorf und Uslar-Verliehausen sollte bei der neuen Landesregierung schnell eine höhere Priorität bekommen, fordert PRO BAHN.

Unbeachtet bleibt leider die Forderung, den Frühzug von Ellrich nach Göttingen bereits ab Nordhausen für Fahrgäste zu öffnen. Er fährt die ersten Stationen verschlossen. Aschoff: „Da der Zug bereits in Nordhausen leer losfährt, könnte er kurzfristig für Fahrgäste freigegeben werden.“ Die Verantwortung trägt hierfür das Nachbarland Thüringen.

Neidisch schaut PRO BAHN auf die Landesgartenschau 2023 in Höxter (NRW), zu der es drei zusätzliche Zugpaare der Nordwestbahn zwischen Paderborn und dem niedersächsischen Holzminden geben wird. PRO BAHN-Stellvertreter Marco Schumm: „Von solchen Zusatzangeboten können wir zur Landesgartenschau 2023 in Bad Gandersheim nur träumen. Nicht einmal der Bahnhof ist barrierefrei, und er kann außerdem von Linienbussen nicht direkt angefahren werden. Der Landesbus der Linie 500 zwischen Kreiensen und Holzminden zur Ergänzung des Bahnverkehrs wurde zum 1. August 2022 aus dem Fahrplan gestrichen, obwohl der Ausbau der Bahnstrecke nicht vorankommt.“

Als „ausgesprochen positiv“ verzeichnet der Fahrgastverband, dass der VSN im Gegensatz zu vielen anderen Verbünden auf eine Fahrpreiserhöhung komplett verzichtet. Alle Tarife wie das 5 Euro-Ticket, die Tagesgruppenkarten, das Seniorenticket und der Sozialtarif bleiben unverändert. Die Auswirkungen des 49 Euro-Tickets bleiben abzuwarten.

Wenig gibt es vom Fernverkehr zu vermelden: Das Angebot wird durch einzelne Züge, deren Verkehrstage erweitert wurden, geringfügig ausgebaut, etwa durch ein ICE-Zugpaar Hamburg – München (ab Göttingen 15:35 Uhr) und zurück (ab GÖ 20:16 Uhr), das zusätzlich zum Stundentakt verkehrt. Pro Bahn sieht hier erste Schritte in Richtung „Deutschland-Takt“, fordert aber mehr klimafreundliche Mobilität auch in der Region. (ms/gaf)

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